Laokoon ist ein literarischer Aufsatz des deutschen Schriftstellers Gotthold Ephraim Lessing aus dem Jahr 1766. Er wurde ursprünglich als Beitrag zu einem Wettbewerb des dänischen Königs Friedrich V. verfasst, bei dem es um das richtige Verhältnis von Poesie und bildender Kunst ging.
Lessings Laokoon ist ein wichtiger und einflussreicher Text in der Kunst- und Literaturtheorie. Darin nimmt er eine scharfsinnige Analyse des antiken Kunstwerks Laokoon-Gruppe vor, das eine Szene aus der Ilias (ein heroisches Epos der griechischen Mythologie) darstellt.
Lessing argumentiert, dass die bildende Kunst eine eigene Ausdrucksform hat, die sich von der Poesie unterscheidet. Er argumentiert, dass die Poesie aufgrund ihrer zeitlichen Natur und der Möglichkeit, verschiedene Ereignisse zu beschreiben, besser geeignet ist, Emotionen auszudrücken. In der bildenden Kunst hingegen könne man nur einen einzigen Moment darstellen und deshalb seien Emotionen weniger effektiv.
Laokoon wird oft als einer der ersten bedeutenden Versuche betrachtet, die Grenzen zwischen den verschiedenen Künsten zu definieren. Der Aufsatz hatte einen großen Einfluss auf die Ästhetik und die Kunsttheorie des 18. Jahrhunderts und darüber hinaus. Er wird oft als ein Meilenstein in der Entwicklung des literarischen Realismus angesehen.
Die Figur des Laokoon selbst spielt in der griechischen Mythologie eine wichtige Rolle. Er war ein trojanischer Priester, der versuchte, sein Volk vor der Zerstörung durch das Trojanische Pferd zu warnen. Die Götter sandten jedoch zwei Schlangen, die ihn und seine Söhne töteten. Das antike Kunstwerk, das Lessing in seinem Aufsatz analysiert, zeigt diesen Moment des Todes von Laokoon und seinen Söhnen.
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